Unter Sprachentwicklungsstörungen (SES) oder –verzögerungen (SEV) versteht man zeitliche und/oder strukturelle Abweichungen von der normalen Sprachentwicklung. Eine oder mehrere der folgenden Auffälligkeiten können sich zeigen:
- Eingeschränkte Kommunikationsfähigkeit
- Sprachverständnisstörung
- Wortschatzdefizit
- Störung des Lauterwerbs
- Störung im Satzbau und in der Grammatik
Oft sind mehrere Bereiche gleichzeitig betroffen. Häufig geht sie mit auditiven Wahrnehmungsstörungen einher.
Das Vorgehen in der logopädischen Therapie orientiert sich am Prozess des Spracherwerbs. Es werden sowohl direkte als auch indirekte Methoden eingesetzt. Beim direkten Vorgehen sind dem Kind sein Problem und das Ziel der Therapie bewusst und es arbeitet aktiv mit. Beim indirekten Vorgehen erfolgt die Arbeit mit dem Kind im Spiel ohne dass dem Kind bewusst ist, dass eine Störung vorliegt. Ein rechtzeitiger Beginn der logopädischen Therapie ist wichtig, da eine Sprachentwicklungsstörung ein erhöhtes Risiko für spätere Lernschwierigkeiten oder für eine Lese-Rechtschreibschwäche darstellen kann.