Dysarthrophonie

Die Dysarthrophonie oder Dysarthrie ist eine erworbene neurogene Störung in der Steuerung und Ausführung von Sprechbewegungen. Bei eingeschränkter Kraft und Beweglichkeit der Zunge, der Lippen und des Gaumensegels können folgende Störungen in unterschiedlichem Ausmaß auftreten:

  • Undeutliche oder verwaschene Artikulation durch Beeinträchtigung der Sprechmotorik
  • Monotone Sprechmelodie (Prosodie)
  • Abweichender Sprechrhythmus
  • Eingeschränkte Stimme
  • Beeinträchtigte Sprechatmung

Ursachen der Dysarthrophonie sind Schädigungen des zentralen oder des pheripheren Nervensystems, z.B. durch Schlaganfall, Blutung, Schädel-Hirn-Trauma oder Erkrankungen des Nervensystems, wie z.B. Multiple Sklerose, Morbus Parkinson oder Amyotrophe Lateralsklerose (ALS).

Die Ziele und Inhalte der logopädischen Therapie werden individuell auf den Patienten zugeschnitten und umfassen die Verbesserung oder Erhaltung der am Sprechen beteiligten Funktionen in den Bereichen Atmung, Phonation, Prosodie und Artikulation. Die Therapie bei degenerativen Erkrankungen zielt auf die möglichst lange Erhaltung der Sprechfähigkeiten und auf den Einsatz kompensatorischer Kommunikationsmöglichkeiten (z.B. elektronische Sprechhilfen, unterstützte Kommunikation) ab.
Bei Patienten mit Parkinson hat sich das Lee-Silverman-Voice-Treatment (LSVT®) in mehreren randomisierten Gruppenstudien als effektive Behandlungsmethode zur deutlichen Zunahme der Sprechlautstärke und der Verständlichkeit herausgestellt. Anhaltende Therapieeffekte sind durch eine intensive Behandlung (vier Mal pro Woche 60 Minuten über vier Wochen, plus tägliches häusliches Üben) zu erzielen.

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